5.5/10

Anspruch: Einsteiger
Strecke: 12,8km
Gastronomie Empfehlung: keine
Startpunkt: 51°45’59.1″N 10°54’20.8″E

Hoehenprofiel Entlang der Wendefurther Talsperre Wanderung Tipp

Diesmal geht es auf zu einem schönen kleinen Spaziergang entlang der Wendefurther Talsperre. Diese Tour ist eher zufällig entstanden, als ich nach einer Möglichkeit für einen kleinen Abendspaziergang suchte. Schnell klickte ich mir eine Tour zusammen, die sich dann aber als so schön erwies, dass ich sie euch heute einfach vorstellen möchte.

Parken könnt ihr in Hüttenrode auf einem kleinen Schotterplatz. Vielleicht kennt ihr ihn schon aus anderen Beiträgen, denn hier starten mehrere Runden, zum Beispiel „Braunesumpf und die zwei Türme“ oder auch die Runde „Ausblick über Rübeland„. Da der Parkplatz eher ein Geheimtipp ist, findet man hier eigentlich immer einen Platz und kostenfrei ist er auch. Nun aber genug vom Parkplatz, wir wollen ja wandern. Also: Auf geht’s!

Wandern nach Almsfeld

Wandern im Harz Hüttenrode Vom Parkplatz aus gehen wir ein kleines Stück die Hüttenröder Kampstraße entlang und biegen dann nach rechts ab aufs Feld. Schon haben wir das Dorf verlassen und gehen den Feldweg entlang Richtung Wald. Wenn ihr oben auf dem kleinen Hügel des Feldweges seid, lohnt sich auch nochmal ein Blick zurück. Hier kann man hinter den schönen grünen Wiesen noch einmal den beschaulichen Ort Hüttenrode betrachten.  

Wandern im Harz Danach geht es dann noch ein Stück über die Wiesen und durch den Wald nach Almsfeld. Dieser kleine Ort, wenn man ihn noch so nennen kann, hat zusammen mit der nahegelegenen Stadt Wendefurth gerade einmal 50 Einwohner. Der größte Teil davon wohnt in Wendefurth. Almsfeld selbst hat eine längere Geschichte hinter sich. Gebaut wurde die ganze Anlage ursprünglich als Arbeitersiedlung für den Bau der Talsperre. Das war in den Jahren 1957 bis 1964 der Fall.

Lost Place - Ferienheim Almsfeld

Wandern im Harz Almsfeld Danach wurde die Arbeitersiedlung umfunktioniert und diente seit der Wende als Ferienobjekt des FDGBs. Der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund baute das ganze Objekt aus, mit großer Gastronomie, inklusive Saal und Eisbar. In einer sogenannten Bauernstube wurde Schaukochen angeboten. Als Lehrausbildungsstätte für das Gastronomiegewerbe konnten die Lehrlinge sogar direkt vor Ort in einem Internat wohnen.

Wandern im Harz Almsfeld Danach wurde es dann von der französischen AZUR-Gruppe übernommen. Diese betrieben das Objekt als Familien-Urlaubszentrum für den kleinen Geldbeutel. Leider wurde nichts renoviert oder instandgesetzt. Ab 2015 wurde die Anlage dann als Flüchtlingsunterkunft genutzt. Seit 2018 steht die gesamte Anlage leer und verfällt vollends. Schade, denn insbesondere die Einheimischen erinnern sich an tolle Veranstaltungen und Feste.

Stempelstelle Harzer Wandernadel - Talsperre Wendefurth

Wandern im Harz Talsperre Wendefurth Stempelkasten Harzer Wandernadel HWN Von Almsfeld geht es dann durch den Wald den Berg hinab zu einem Aussichtspunkt über die Wendefurther Talsperre. Hier gibt es auch eine Stempelstelle (HWN 062) für die Harzer Wandernadel. Ich hoffe ihr habt also ans Stempelheft gedacht. Wer möchte kann hier noch einen kleinen Trampelpfad zur Talsperre hinuntergehen, um auch von der Mauer noch einmal einen schönen Blick zu haben. Die Wendefurther Talsperre wurde zwischen 1957 und 1964 gebaut und ist 43,5 Meter hoch. Sie staut einen circa 78 Hektar großen Stausee auf, der hauptsächlich aus der Bode und deren Zufluss, der Rappbode, gespeist wird. Die Talsperre gehört außerdem mit der nahegelegenen größeren Rappbode-Talsperre zum System für den Hochwasserschutz im Ostharz. Des Weiteren dient die Talsperre als Unterbecken für das Pumpspeicherwerk Wendefurth. 

Wandern im Harz Talsperre Wendefurth Staumauer Der Stausee bietet mit seiner Größe ein Speicherraum von 7,2 Mio. Kubikmetern und einen Gesamtraum von 9,22 Mio. Kubikmetern. Sein Einzugsgebiet umfasst circa 309,2 Quadratkilometer und sein Stauziel liegt auf 351,9 m ü. NN.. Das private Befahren des Stausees ist verboten, es gibt hier aber einen kleinen Ruderbootsverleih. Diesen sieht man bereits vom Aussichtspunkt aus. Dort kann man sich Ruderboote, Tretboote oder sogar auch ein Partyfloß mieten. Wer also gern ein wenig rumschippern möchte, kann sich den Ort ruhig merken. Wir gehen nun aber weiter entlang des Stausees.

Wandern entlang der Talsperre Wendefurth

Wandern im Harz Harzdrenalin Es geht den Berg hinauf, durch den Wald, über einen Trampelpfad. Hier hat der Wind einiges verwüstet, weshalb ihr hier auch mal über den ein oder anderen Baumstamm klettern müsst. Oben auf dem Berg werden die Wege aber wieder schöner. Hier kommen wir dann auch an der Kuhberghütte vorbei. Wer möchte kann hier eine kurze Rast einlegen, bevor es wieder den Berg hinunter zum Stausee geht. Wir kommen hier noch an einer schönen Wiese vorbei, die wieder einen herrlichen Blick bietet, bevor es nun den Berg hinabgeht. Schaut hier mal vor euch zwischen den Bäumen durch. An einer Stelle kann man sogar „Titan RT“ sehen, zumindest das Mittelstück. Dies ist ein Teil der großen Hängebrücke die parallel zur Rappbode-Talsperre verläuft. Sie ist Teil der Attraktionen von Harzdrenalin. 

Wandern im Harz Talsperre Wendefurth Unten angekommen führt uns der Weg nun direkt am Wasser entlang. Hier kann man sehr schön die Ruhe genießen, denn der Weg ist wenig begangen. Es bieten sich hier viele schöne Blicke auf den Stausee. Ich war einfach begeistert von der Ruhe hier. Wenn wir dem Weg weiter folgen, erreichen wir den Zufluss der Bode, an der es dann weiter entlang Richtung Neuwerk geht.

Diabasabbau im Harz

Wandern im Harz Diabas Auf der anderen Seite der Bode fallen uns Ruinen ins Auge. Dies sind die Überreste des Diabaswerks in Neuwerk. Hier wurde beidseits der Bode seit 1886 Diabas abgebaut. Er diente hauptsächlich für den Straßenbau, als Schotter und Pflaster. Der Abbau fand hier bis 1961 statt, danach wurde der Betrieb stillgelegt. Hauptsächlich musste der Betrieb eingestellt werden, da keine Großsprengungen mehr stattfinden konnten, da die Steinbrüche zu nah an der Rappbode-Talsperre waren.

Wandern im Harz Neuwerk Kurz hinter den Ruinen erreichen wir nun den kleinen Ort Neuwerk. Über diesen Ort habe ich schon in einem anderen Beitrag berichtet. Wer also mehr über den Ort wissen möchte oder auch gleich schon eine Wanderidee für die nächste Tour sucht, sollte sich mal den Beitrag „Ausblick über Rübeland“ anschauen. Denn ab hier gehen wir den gleichen Weg zurück. Wir gehen durch das schöne kleine Örtchen den Berg hinauf. Fast oben angekommen, finden wir noch einmal eine Bank mit einem tollen Blick über den Ort. Hier kann man gern ein Päuschen machen und innehalten. Man kann hier bei einem herrlichen Blick die Ruhe genießen und entspannen.

Zurück nach Hüttenrode

Wandern im Harz Neuwerk Es geht es nun nur noch ein Stück den Berg hinauf. Wir folgen dem Feldweg hinüber nach Hüttenrode. Auch hier lohnt sich ein Blick nach hinten, denn bei schönem Wetter kann man von hier bis zum Brocken und zum Wurmberg schauen. Den Brocken als Wahrzeichen des Harzes erkennt man ja recht einfach. Wer den Brocken noch nicht erklommen hat, dem empfehle ich das dringend. Wenn man im Harz ist, ist eine Brockenbesteigung ein Muss. Auch hier hätte ich eine schöne Tourenempfehlung „Der Brocken – über den Glasshüttenweg„.

Das aber nur als Idee für’s nächste Mal,  denn wir sehen nun schon wieder Hüttenrode und sind damit wieder am Start unserer kleinen Runde. 

Ich hoffe, mein kleiner Beitrag und die Bilder haben euch gefallen. Wer mehr Bilder von mir sehen möchte, findet mich auch auf Instagram oder Facebook. Wenn ihr informiert werden wollt, sobald ein neuer Beitrag erscheint, könnt ihr euch gern für meinen Newsletter anmelden oder ihr folgt mir auf Twitter. Das GPX zur Route findet ihr wie immer oben im Beitrag zum Download.

Fragen und Anmerkungen gern in die Kommentare und dann bis zum nächsten Mal, wenn’s wieder heißt: „Unterwegs im Freien“.

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