Anspruch: Einsteiger
Strecke: 11,3km
Gastronomie Empfehlung: Schillergarten
Startpunkt: 51°01’42.2″N 13°49’55.9″E
Diesmal nehme ich euch mal wieder auf einen schönen Spaziergang mit, der uns am Dresdner Fernsehturm vorbei führt. Dies ist natürlich nicht unser einziges Ziel. Wir werden auch einen tollen Blick über Dresden genießen können, von der Agneshöhe sowie dem Turm der Schwebebahn. Einen ausgezeichneten Biergarten gibt es auch auf dem Weg, für eine Stärkung ist also gesorgt. Also auf geht’s!
Als Parkplatz empfehle ich euch den Kundenparkplatz vom Konsum in Laubegast. Koordinaten findet ihr wie immer in der Kopfzeile. Der Parkplatz ist groß und man wird hier auch nicht abgeschleppt, wenn man etwas länger parkt. Außerdem ist er kostenfrei. Es bietet sich also an die Runde hier zu starten.
Übersetzen mit der Fähre der DVB
Aufstieg zur Agneshöhe
Wir halten hier kurz inne und genießen den Ausblick. Denn von hier aus kann man vom Stadtkern Dresdens (rechts), über die Elbwiesen und Laubegast (vor uns) bis ins Osterzgebirge (links) schauen. Einfach ein fantastischer Blick. Auf der Elbe zu unseren Füßen sehen wir übrigens auch die Fähre, mit der wir vorhin übergesetzt haben.
Der Bau des Dresdner Fernsehturm
Gebaut wurde der Fernsehturm von 1964 – 1969 und ist seitdem in Betrieb für Fernsehen, Rundfunk und Mobilfunk. Er ist 252 Meter hoch und damit sogar höher, als der Hang auf dem er steht. Der Turm steht auf einer Höhe von 231 Metern ü. NN. Mit seiner Höhe steht er auf dem 9. Platz der größten Fernseh- und Fernmeldetürme in Deutschland. Grund für den Bau des Fernsehturms war damals, dass die DDR einen Fernsehsender für ganz Deutschland aufbauen wollte, den DFF (Deutscher Fernsehfunk). Da der Ballungsraum Dresdens aber größtenteils im Elbkessel lag, war die Versorgung der Bewohner ohne Sendeturm beziehungsweise einer Relaisstation schwierig. Funfact am Rande: Das ist auch der Grund, warum Dresden damals als „Tal der Ahnungslosen“ bezeichnet wurde. Um den DFF aber auch im Großraum Dresden verfügbar zu machen, wurde der Fernsehturm gebaut.
Zwischenfälle beim Bau
Richtfest war im Jahr 1965. Mit einer Höhe von 167,15 Metern war der Betonbau damit abgeschlossen. Leider verstarb bei den Bauarbeiten ein Monteur, als er 1966 in den 120 Meter tiefen Aufzugsschacht fiel. Im Juni 1968 wurde dann die 85 Meter hohe Kunststoffzylinder-Antenne fertiggestellt, womit der Turm seine endgültige Höhe erreicht hatte. Mit Inbetriebnahme des Schnellaufzugs im Februar 1969 und der Einrichtung der restlichen Sendetechnik, wurde der Turm dann am 18. September 1969 vollständig in Betrieb genommen.
Mit der Fertigstellung begann dann auch die Touristische Nutzung. In einem zweistöckigen Turmcafé gab es Platz für circa 120 Gäste. Es gab natürlich auch eine Aussichtsplattform für circa 60 Leute. Das Betreiben des Cafés war eine Herausforderung. Nicht nur, dass die Küche dafür auf gerade einmal 40 m² Platz finden musste, auch war die Erfahrung des Chefkochs gefragt. Denn ein Schwanken des Turms von bis zu 1,60 Metern machte Küchenwaagen unbrauchbar. Diese Schwankung kann Abweichungen von bis zu 30 Gramm ausmachen, die der Chefkoch dann durch Erfahrung ausgleichen musste.
Zukunftspläne für den Dresdner Fernsehturm
Die Pläne für die Restaurierung, Sanierung und die verkehrstechnische Anbindung sind in Arbeit und sollen bald ausgeschrieben werden. Finanzierungstechnisch sollen die 25,6 Millionen Euro wie oben geschrieben zur Hälfte vom Bund aus Fördermitteln kommen und die andere Hälfte teilen sich die Landeshauptstadt Dresden und der Freistaat Sachsen zu gleichen Teilen. Des Weiteren sollen auch die neuen Betreiber der Fernsehturm Dresden GmbH angekündigt haben, einen Millionenbetrag in den Innenausbau zu stecken. es gibt Pläne, das Foyer in seinem alten Charme der 60ger zu rekonstruieren, inklusive Möbelsystem aus den Werkstätten Hellerau sowie die Eröffnung eines Museumsshops. Die Ideen sind also da und die Pläne offensichtlich geschmiedet, bleibt abzuwarten wie und wann diese umgesetzt werden. Ich kann es jedenfalls selbst kaum erwarten, den Fernsehturm dann endlich einmal betreten zu können. Die Aussicht von dort oben muss der Wahnsinn sein!
Der Königspark von Dresden
Jetzt befinden sich darin 56 großzügige Wohnungen mit gehobener Ausstattung. Die Anlage wurde des Weiteren um 4 neue und moderne Wohngebäude in postmoderner Architektur erweitert, welche insgesamt 82 Wohnungen beherbergen. In den Maisonette-Wohnungen im Erdgeschoss soll es sogar Fitness und Saunabereiche geben. Die Sanierung endete 2017 und laut meinen Recherchen sind auch alle Wohnungen verkauft. Die Wohnflächen haben eine Größe von 37,00 – 279,50 m² und die Kaufpreise lagen zu der Zeit wohl bei rund 3.434 € pro m². Dies nur am Rande, damit man mal eine Vorstellung hat, was exklusives Wohnen kosten kann.
Durch Loschwitz zur Dresdner Schwebebahn
Raus kommen wir dann am oberen Ende der Schwebebahn. Diese wurde hier 1901 in Betrieb genommen, nur 6 Jahre später als die Standseilbahn auf der anderen Talseite der Grundstraße.
Das Blaue Wunder
Diese Stahlbrücke wurde im Jahr 1893 fertiggestellt und heißt offiziell Loschwitzer Brücke. Sie hat eine Gesamtlänge von 280 Metern und ist zwölf Meter breit. Die Brücke war zur Bauzeit ein technisches Meisterwerk, da sie trotz hoher Tragfähigkeit keinen Stützpfeiler im Flussbett benötigte. Bis 1985 fuhren sogar Straßenbahnen über die Brücke. Früher musste auch eine Maut für das Passieren der Brücke entrichtet werden, Menschen Pferde und Fahrzeuge mussten zwischen 3 und 20 Cent für eine Überquerung bezahlen. Seit 1924 ist die Nutzung aber kostenlos.
Es gibt übrigens eine alte Geschichte, dass die Brücke einst grün war. Sie färbte sich blau durch die Sonne und die Witterung, seitdem nennt man sie „Blaues Wunder“.
Essen im Schillergarten
Von hier geht es dann nur noch ein Stück auf dem Elbradweg lang, bevor wir die Elbwiesen erreichen. Ich würde euch empfehlen, den Trampelpfad über die Wiese zu nehmen. Der Elbradweg ist doch recht schmal und immer gut befahren.
Hinter den Elbwiesen sehen wir dann in der Ferne auch schon wieder Laubegast und die Fähre, an welcher wir vorhin gestartet sind. Nun ist es nur noch ein Katzensprung zurück zum Parkplatz und zum Ende unseres Spaziergangs.
Ich hoffe, mein kleiner Beitrag und die Bilder haben euch gefallen. Wer mehr Bilder von mir sehen möchte, findet mich auch auf Instagram oder Facebook. Wenn ihr informiert werden wollt, sobald ein neuer Beitrag erscheint, könnt ihr euch gern für meinen Newsletter anmelden oder ihr folgt mir auf Twitter. Das GPX zur Route findet ihr wie immer oben im Beitrag zum Download.
Fragen und Anmerkungen gern in die Kommentare und dann bis zum nächsten Mal, wenn’s wieder heißt: „Unterwegs im Freien“.