Die Harzer Wandernadel - Auf zur Stempeljagd

 9.5/10

Anspruch: Hoch
Besonderheiten: 222 Stempel für HWN
Gastronomie Empfehlung: viele, einige sogar mit Stempelstelle

Das Sammelspiel

Die Harzer Wandernadel ist ein Sammelspiel, das zum Wandern im Harz animieren soll. Die Idee dafür hatte ein Herr Michael Lütje aus Wernigerode. Er war Chef der Steuerungsstelle bei der Kommunalen Beschäftigungsagentur (Koba) in Wernigerode. Zusammen mit dem Verein „Gesund älter werden im Harz“ aus Blankenburg wurden das Konzept und auch die ersten Entwürfe für die Trophäen entwickelt. Ende 2005 und im ersten Quartal von 2006 wurden dann die ersten Stempelkästen gebaut und mit der Errichtung der ersten Stempelstellen begonnen. Die Idee kam gut an, bereits zum Anfang wurden rund 5000 Wanderpässe ausgegeben. Seitdem wächst die Auflage jährlich, 2015 sollen es schon 20.000 gewesen sein.

Die „Sammelwut“ hat die Besucher und Wanderer im Harz gepackt. Und es gibt viel zu sammeln, denn insgesamt umfasst die Harzer Wandernadel 222 Stempelstellen plus einige Sonderstempel. Ich persönlich kenne keine andere Wandernadel oder ähnliches in einer solchen Dimension. Wenn ihr eins kennt, gebt mir gern einen Hinweis in den Kommentaren. Nun aber zum Wesentlichen, wie funktioniert dieses „Sammelspiel“ denn nun?

Bei diesem Spiel geht es darum eben diese 222 Stempelstellen zu besuchen und den Besuch zu dokumentieren. Dafür wurden an den Orten Kästen aufgestellt, in denen ein Stempel zu finden ist. Diese Stempel werden dann in einem sogenannten Wanderpass gesammelt. Ab einer bestimmten Anzahl an Stempel kann man sich dann die verschiedenen Wanderabzeichen holen. Am Ende, also bei 222 Stempel, winkt dann die Auszeichnung zum Harzer Wanderkaiser/-in und die namentliche Erwähnung inklusive ausgesuchten Adelstitel auf der Webseite der Harzer Wandernadel.

Ihr merkt also, es winken Prestige und Anerkennung. Und vor allem winken einzigartige und schöne Spots im Harz, die zumindest ich ohne Stempelstelle nie gefunden hätte. Also nichts wie raus und sammeln…aber Moment, ihr braucht doch noch den Wanderpass.

Bevor es also voller Enthusiasmus raus und ans fleißige Sammeln geht, müsst ihr euch bei einem der teilnehmenden Läden einen Wanderpass organisieren. Diesen gibt es gegen einen kleinen Obolus (ca. 3€). Diese kleine „Schutzgebühr“ dient zum Erhalt des Projektes und ist die Sache auf jeden Fall wert. Ihr könnt den Pass in so gut wie allen Tourismus- und Kureinrichtungen im Harz erwerben, eine genaue Liste findet ihr auf der Seite der Vertriebstellen der Harzer Wandernadel.

Durch das große Interesse wurde die Wandernadel mittlerweile sogar um mehrere Themenhefte erweitert und es werden immer mehr. Alle Hefte bieten zusätzlich zu den Informationen, die in den Heften vermittelt werden, eigene Abzeichen. Alle Stempel aus den Sonderheften gelten auch für den normalen Wanderpass. Außerdem werden in diesen Heften umfangreiche Hintergrundinformationen zu den einzelnen Stempelstellen geliefert. Dies und die Tatsache, dass man die Stempel eh für den normalen Wanderpass sammelt, macht sie ebenfalls zu einem Muss für jeden Sammelwütigen. Alle Zusatzhefte findet ihr im Shop der Harzer Wandernadel.

Die Themenhefte

Ein Zusatzheft ist zum Beispiel das „HARZER-HEXEN-STIEG“ Heft. Dieses führt einen entlang der Sagen und Mythen um die Hexen im Harz. Auf diesen rund 100 Kilometern geht es quer durch den Harz von Osterode nach Thale. Dabei geht es unter anderem durch die Harzer Bergbauregion, über den Brocken bis hin zum sagenumwobenen Bodetal. Als Ansporn gibt es hier natürlich auch ein Abzeichen.

Dann gibt es da noch das Heft „HARZER GRENZWEG“. Wie der Name vermuten lässt, wandern wir entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Auf diesen ebenfalls rund 100 Kilometern, können wir die deutsche Zeitgeschichte erleben und sehen dabei einzigartige Orte entlang des Grünen Bandes. Ob es sich dabei um den alten „Kolonnenweg“, den Grenzturm in Roden oder das Grenzlandmuseum in Tettenborn handelt, es lohnt sich und ein zusätzliches Abzeichen winkt auch hier.

Natürlich darf im Harz auch ein Buch über den Bergbau nicht fehlen, wodurch wir zum nächsten Buch kommen. Dem „Harzer Steiger“ Bonusheft. Hier begibt man sich auf die Spuren des Bergbaus im Harz, wobei man auf eine lange Geschichte zurückblickt. Sei es der direkte Abbau, die Forstwirtschaft oder die Metallurgie, das Gesicht des Harzes ist geprägt vom Bergbau. Auf der Stempeljagd für dieses Heft lernen wir nicht nur die Bedeutung des Oberharzer Wasserregals kennen, sondern besuchen auch technische Denkmäler, lernen historische Bergbaupfade kennen bis hin zum Weltkulturerbe Rammelsberg. Und da so gut wie jeder Ort im Harz seinen Ursprung im Bergbau hat, gehört natürlich auch dieses Heft in jeden Wanderrucksack. Von dem Abzeichen mal ganz zu schweigen. Denn dieses ist auf 111 Exemplare limitiert, danach wird ein neuer Stein gefertigt, der dann wieder auf 111 Exemplare limitiert ist.

Zu guter Letzt möchte ich euch noch das Heft „GOETHE IM HARZ“ vorstellen, wo wir, wie es der Titel vermuten lässt, auf den einstigen Spuren von Johann Wolfgang von Goethe wandern. Er war wohl einer der berühmtesten Harzbesucher und hat viele Spuren im Harz hinterlassen. Hier geht es nicht nur auf dem Goetheweg entlang vom Torfhaus zum Brocken, sondern auch an andere Stellen im Harz, wo der große Dichter einst weilte. Da es auch hier wie bei allen Heften ein Abzeichen am Ende gibt, sollten wir uns natürlich auch dieses Heft nicht entgehen lassen. Außerdem steht wie in allen Zusatzheften auch hier einiges Hintergrundwissen zu den einzelnen Stempelstellen im Heft.

Die Preise

Nun habe ich so viel von den Abzeichen geredet, aber das Wichtigste noch gar nicht erzählt. Was muss man denn nun also machen um die Abzeichen zu bekommen? Hier nun also mal eine Auflistung was zu machen und zu erreichen ist:

Mit dem „Haupt“-Wanderpass sind insgesamt 6 Abzeichen zu erreichen.

8 Stempel — Bronze — 4€
16 Stempel — Silber — 4€
24 Stempel — Gold — 4€
50 Stempel — Harzer Wanderkönig mit Halbedelstein als Unikat — 5,50€
150 Stempel — Harzer Kaiserschuh — 10€
222 Stempel — Handgefertigte Brosche aus Harzer Gestein mit Goldplakette als Unikat — 39€

Für Kinder bis 11 Jahre gibt es ab 11 Stempel den Wanderprinzen oder die Prinzessinnen inklusive des Titels und der Erwähnung auf der Homepage der Harzer Wandernadel.

Oben habe ich euch ja einige Themenhefte vorgestellt. Das waren diejenigen, die ich auch selbst schon habe und fleißig am sammeln bin. Es gibt aber schon wesentlich mehr. Deswegen liste ich euch hier mal alle Themenhefte auf und was ihr machen müsst, um das Abzeichen euer Eigen nennen zu können.

HARZER-HEXEN-STIEG — 9 beliebige Stempel entlang des Harzer Hexenstieges und zusätzlich die HWN 69 und HWN 140 im Wanderpass — 4€
HARZER-GRENZWEG — 22 Stempel + 3 Sonderstempel alle im Begleitheft — 4€
Harzer Steiger — 111 Stempel im Wanderpass inkl. 23 Stempel im Begleitheft — 20€
GOETHE IM HARZ — 28 Stempel im Begleitheft — 4€
BaudenStieg — 9 Stempel
Burgen und Schlösser — 32 Stempel
Klosterwanderweg — 12 Stempel
Lutherwanderweg — 10 Stempel
Nationalpark — 22 Stempel + 3 Sonderstempel + 1 Quiz-Stempel + 7 Aktions-Stempel

Wenn ihr nun also den Wanderpass habt und die gewünschten Zusatzhefte, könnt ihr euch aufmachen zur großen Stempeljagd. Zu sammeln gibt es wie gesagt genug. Einige Touren, wo es Stempel zu holen gibt, habe ich auch schon hier im Blog veröffentlicht. Zum Beispiel „Ausblick über Rübeland“ oder „Der Brocken – über den Glashüttenweg„. Eine Sammlung aller Beiträge, auf denen ich Stempel gefunden habe, findet ihr in der Kategorie: Harzer Wandernadel unter dem Menü „Sonstiges“. Also schaut auch hier gern mal rein.

Ich hoffe, mein kleiner Beitrag und die Bilder haben euch gefallen. Wer mehr Bilder von mir sehen möchte, findet mich auch auf Instagram oder Facebook. Wenn ihr informiert werden wollt, sobald ein neuer Beitrag erscheint, könnt ihr euch gern für meinen Newsletter anmelden oder ihr folgt mir auf Twitter. Das GPX zur Route findet ihr wie immer oben im Beitrag zum Download.

Fragen und Anmerkungen gern in die Kommentare und dann bis zum nächsten Mal, wenn’s wieder heißt: „Unterwegs im Freien“.